Systemische Traumatherapie

Die systemische Traumatherapie befasst sich mit belastenden Ereignisse oder Situationen der Vergangenheit, die von der betreffenden Person nicht bewältigt oder verarbeitet werden kann. Diese sind oft Resultat von physischer oder psychischer Gewalteinwirkung. So kann ein Trauma als „seelische Verletzung“ betrachtet werden.

Ein Trauma setzt sich zusammen aus einem
(lebens-)bedrohlichen Ereignis, Angst, Hilflosigkeit und fehlender Verarbeitung

Traumata können durch plötzliche Ereignisse (z. B. Naturkatastrophen, gewaltsame Übergriffe) oder auch durch bedrohliche Ereignisse über lange Zeit entstehen, beispielsweise bei

  • Überlieferung von Glaubenssätzen der Eltern
  • Fehlende Liebe und Wertschätzung in der Kindheit
  • Körperliche oder psychische Gewalt während der Erziehung
  • Missbrauchs- und sonstige Gewalterfahrungen in Kindheit und Jugend
  • Übergriffigkeit z. B. in Familienunternehmen bei Nachfolgeregelungen

Durch fehlende Verarbeitung von Erlebnissen kann es passieren, dass Erinnerungen an z. B. Gerüche, Gefühle, Bilder oder auch Geräusche aus dem Trauma aktiv im Hier & Jetzt wieder erlebt werden. Sie versetzen den Betroffenen in die Situation, als befinde er sich wieder im Trauma und erlebt sozusagen eine emotionale Zeitreise. Diese Erinnerungen nennt man Intrusionen oder Flashbacks.

Typische Merkmale einer sogenannten posttraumatischen Belastungsstörung sind neben Flashbacks beispielsweise emotionale Stumpfheit, Betäubtsein, Gleichgültigkeit, Antriebsschwäche, Freudlosigkeit oder auch Vermeidungsverhalten. Ebenfalls können Betroffene Formen von Übererregtheit, Schreckhaftigkeit oder Schlafstörungen erleben. Auch sind Ängste und Depressionen, genauso wie Suizidgedanken, nicht selten.

Wie eine Traumatherapie abläuft

Eine Traumatherapie beginnt nicht – wie vielfach angenommen – mit einem nochmaligen Durchleben des Traumas. Vielmehr beginnt sie im Allgemeinen mit Stabilisierung des Patienten und seinem Ressourcenaufbau. Es folgt der Umgang mit Flashbacks, Reflexion von heute nicht mehr nützlichen Verhaltensmustern und anderen belastenden Symptomen. Erst danach kann – sofern der Patient es wünscht – die traumatisierende Situation noch einmal betrachten. Dies jedoch mit sicherem Abstand. Dabei wird die sogenannte Bildschirmtechnik eingesetzt, die eine Retraumatisierung verhindern soll. Die Betrachtung der Vergangenheit ist jedoch häufig nach den vorherigen Schritten gar nicht mehr notwendig oder erwünscht, da der Alltag bereits von Patienten ausreichend gut bewältigt werden kann.

Die in meiner Praxis genutzten Verfahren der systemischen Traumatherapie

arbeiten mit visuellen Mitteln, mit der Zuordnung von Erinnerungsfragmenten in Ort und Zeit, mit inneren Teamaufstellungen, sowie folgende Methoden:

  • Emotions- und Bedürfnisklärung nach C. Rogers und A. Maslow
  • Innere Teamaufstellungen von G. Schmidt (Hypnosystemische Ansatz)
  • Häschen & Denker Modell von H.-J. Görges & L. Handtke, A. Boos
  • Innere Teamaufstellungen nach F. Schulz von Thun
  • Innere Teamaufstellungen von G. Schmidt (Hypnosystemische Ansatz)
  • Systemische Aufstellungen von J. L. Moreno, G. Schmidt und V. Satir
  • Ego-States Ansatz von G. Watkins & H. Watkins
  • „Innere Kind“ von G. Schmidt bzw. M. Paul
  • Systemischen Verfahren von F. Simon und W. Backhausen
  • Umgang mit emotionaler Unter- und Überspannung nach Dr. D. Siegel (Window of Tolerance)
  • Entspannungs- und Ressourcenarbeit nach L. Reddemann
  • Elemente des Fokussing / Achtsamkeit auf Basis von J. Kabat-Zinn

Die Therapie geschieht immer in der Abstimmung mit dem Patienten

Ich arbeite systemisch und berücksichtige das Sozialumfeld, indem Patienten sich täglich bewegen. Damit arbeite ich nicht – wie viele Therapeuten – nur auf den Patienten bezogen. Vielmehr arbeite ich aktiv mit dem Patienten einen Weg, sodass erarbeitete Verhaltensanpassungen bzw. -änderungen sich möglichst positiv auf den Patienten und seine Umgebung auswirken. Sie sind Experte Ihres Anliegens und Ihres Umfelds. So wird das Vorgehen in der Therapie immer mit dem Patienten zusammen entschieden.

Die Anzahl der notwendigen Sitzungen richtet sich nach der Komplexität ihres Anliegens. Bei einer Traumatherapie ist im allgemeinen mindestens von der Dauer einer Kurzzeittherapie von 10 Sitzungen auszugehen, kann aber auch länger dauern. Die Dauer und die zeitlichen Abständen werden dem Wunsch des Klienten und den Erfordernissen angepasst.

Vereinbaren Sie einfach einen Termin mit mir und sprechen Sie Ihr Anliegen, Ihre Situation gerne mit mir durch. Wir werden dann einen für Sie passenden Vorgehensplan erarbeiten.